Sie möchten bei einem Unternehmen arbeiten, welches in der Industrie tätig ist, und sich dabei vor allem um kaufmännische und betriebswirtschaftliche Aufgaben kümmern? Seien es Warenbestände, Preise, Belege oder auch ein wenig Personal und Marketing – die Arbeit als Industriekaufmann/-frau ist vielfältig und abwechslungsreich. Erfahren Sie hier alles Wissenswertes zur Ausbildung und dem späteren Job als Industriekaufmann sowie Ihren Weiterbildungsmöglichkeiten.
Industriekaufmann: Steckbrief
Sie wollen Industriekaufmann werden und sich erst einmal über die Ausbildung, Ihr mögliches Gehalt oder potenzielle Aufgaben informieren? Dann sind Sie bei unserem Steckbrief zum Industriekaufmann genau richtig.
Was macht ein Industriekaufmann?
Möchten Sie wissen, wo Sie als Industriekaufmann vorrangig tägig sind, in welchen Branchen Sie eine Anstellung finden können und wie Ihr Arbeitsalltag aussehen könnte? Das und mehr lesen Sie hier.
Die Aufgaben als Industriekaufmann
Als Industriekaufmann oder Industriekaufmann arbeiten Sie im Betrieb vor allem kaufmännisch und betriebswirtschaftlich. Was das im Einzelnen bedeuten kann, zeigt die nachfolgende Liste möglicher Tätigkeiten:
- Waren einkaufen, Angebote einholen und mit Lieferanten kommunizieren
- Warenbestände verwalten, Bestellungen prüfen oder Reklamationen durchführen
- Kosten für Projekte und Aufträge ermitteln
- Produktionsprozesse überwachen
- Marketing- und Werbe-Aktionen planen und durchführen
- Aufträge entgegennehmen
- Verkaufsverhandlungen durchführen
- Rechnungen erstellen
- Kunden akquirieren
- Buchhaltung abwickeln
- Zahlungsverkehr überwachen
- Kostenplanungs- und Kontrollinstrumente anwenden
- Personaleinsatz planen und bei Entscheidungen mitwirken
- Gehaltsabrechnungen und Arbeitsbescheinigungen ausstellen
Wie man sieht, sind die möglichen Aufgabenfelder als Industriekaufmann breit gestreut. Je nachdem, wo Sie konkret angestellt sind, kann es sein, dass Sie spezieller (also auf bestimmte einzelne Bereiche konzentriert) oder breiter (alle Aufgaben) tätig sind.
Wo kann ich als Industriekaufmann arbeiten?
Sie arbeiten als Industriekaufmann vorrangig in einem Büro am Schreibtisch, dafür aber in vielen verschiedenen Branchen. Wann immer ein Unternehmen industriell arbeitet, könnten auch Industriekaufleute für organisatorische oder verwaltende Tätigkeiten gebraucht werden. Das ist zum Beispiel in folgenden (und anderen) Branchen der Fall:
- Elektrobranche
- Fahrzeugbranche
- Chemiebranche
- Holzbranche
- Transportbranche
- Textilindustrie
- Handel
Gehalt & Verdienst als Industriekaufmann
Zu Beginn Ihrer Karriere erhalten Sie ein Ausbildungsgehalt als angehender Industriekaufmann. Anschließend sind Sie Berufseinsteiger und starten meist auf der unteren Skala. Diese liegt bei etwa 28.700 Euro pro Jahr, kann aber je nach Standort, Unternehmen und weiteren Faktoren variieren. Das Ende der Skala liegt ungefähr bei 41.600 Euro jährlich.
Im Durchschnitt verdienen Industriekaufleute um die 35.100 Euro pro Jahr.
Wenn Sie in Erwägung ziehen, Ihren Arbeitgeber zu wechseln, um beispielsweise ein höheres Gehalt zu verhandeln, haben wir hier einige Tipps zum Vorstellungsgespräch für Sie.
Wie läuft die Ausbildung als Industriekaufmann ab?
Wenn Sie sich für die dreijährige Ausbildung als Industriekaufmann entscheiden, findet diese dual statt – also teilweise im Betrieb und in der Berufsschule. Sie erhalten während der Ausbildung als Industriekaufmann ein Gehalt, welches sich nach den drei Jahren staffelt.
Mitte des zweiten Jahres erwartet Sie die Zwischenprüfung und am Ende Ihrer Ausbildung die Abschlussprüfung. Haben Sie diese bestanden, sind Sie ausgebildeter Industriekaufmann oder Industriekauffrau.
Während der Ausbildung selbst erlernen Sie alle Fachbereiche kennen, die für Ihre spätere Arbeit wichtig sein werden. Vor allem die Materialwirtschaft, das Marketing, Finanzen und Personalwesen stehen dabei im Fokus. Die Aufgaben und Lehrbereiche werden von Jahr zu Jahr anspruchsvoller.
Sie haben außerdem die Möglichkeit, während Ihrer Ausbildung Zusatzqualifikationen zu erlangen. Passend ist zum Beispiel die Qualifikation im Bereich Warenmanagement, bei dem es verstärkt um die Materialbeschaffung und den strategischen Einkauf geht.
Industriekaufmann: Die Karrierechancen
Haben Sie Ihre Ausbildung absolviert und sind in den vielfältigen Beruf eingestiegen, haben Sie viele Karrieremöglichkeiten in der Hand. Sie können durch Schulungen oder Weiterbildungen an Ihrer fachlichen Qualifikation arbeiten oder sogar ein Studium in Angriff nehmen. Es ist außerdem möglich, intern aufzusteigen, indem Sie zum Beispiel neue Aufgabenbereiche oder mehr Verantwortung übernehmen. Das könnte sich im Gehalt als Industriekaufmann/-frau widerspiegeln.
Weiterbildungen als Industriekaufmann
Abgesehen von Inhouse-Schulungen, die teilweise in Unternehmen angeboten werden, können Sie als Industriekaufmann/-frau auch jederzeit extern Fortbildungen wahrnehmen. Damit schulen Sie sich in einzelnen Fachgebieten oder stellen sich auf neue Bereiche und Technologien ein.
Auch ein Studium (zum Beispiel im Bereich Wirtschaftswissenschaften oder Automobilwirtschaft) kann eine Option sein, neue Qualifikationen zu erlangen und sich möglicherweise in einer höheren Position zu bewerben. Sie können einige Studiengänge auch berufsbegleitend oder als Fernstudium absolvieren.
Aufstiegsweiterbildungen lassen sich ebenfalls meist nebenberuflich absolvieren und dauern teilweise mehrere Jahre. Möglich sind zum Beispiel folgende Abschlüsse:
- Fachwirt
- Betriebswirt
- Fachkaufmann
- Bilanzbuchhalter
Voraussetzungen: Wie werde ich Industriekaufmann?
Schulisch betrachtet müssen Sie keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen, um sich für die Ausbildung als Industriekaufmann/-frau zu entscheiden. Die Betriebe entscheiden selbst, welche Auszubildenden sie anstellen, sodass Sie mit einem höheren Schulabschluss punkten könnten. Außerdem könnte es nützlich sein, wenn Sie sich selbst als Organisationstalent beschreiben und kein Problem mit Tabellen, Zahlen, Schreibtischarbeit und Verhandlungen haben.
Fazit – Industriekaufmann
Sie interessieren sich für industrielle Abläufe und möchten kaufmännisch sowie betriebswirtschaftlich tätig sein? Dann ist die Arbeit als Industriekaufmann perfekt geeignet. Die Ausbildung dauert drei Jahre und anschließend können Sie in diesem Job mit Perspektive arbeiten. Wenn Sie sich weiterbilden, zum Beispiel zum Betriebswirt oder Fachkaufmann, haben Sie zudem ideale Aufstiegschancen.
FAQ – Industriekaufmann
Was macht ein Industriekaufmann?
Als Industriekaufmann arbeiten Sie vor allem im Bereich der Materialwirtschaft. Sie vergleichen zum Beispiel Angebote oder verhandeln mit Lieferanten. Auch der Zahlungsverkehr oder einige Marketing-Tätigkeiten könnten in Ihren Zuständigkeitsbereich fallen, ebenso viel personelle Entscheidungen.
Was verdient ein Industriekaufmann?
Im Durchschnitt verdienen Sie als Industriekaufmann pro Jahr etwa 35.100 Euro. Die Spanne kann jedoch recht breit sein und ist abhängig von vielen Faktoren wie Ihrem Arbeitsort oder Ihrer fachlichen Kompetenz. Sie reicht ungefähr von 28.700 bis 41.600 Euro pro Jahr.
Was braucht man, um Industriekaufmann zu werden?
Schulisch gesehen brauchen Sie keinen bestimmten Abschluss, um sich für die Ausbildung als Industriekaufmann zu entscheiden. Fakt ist aber, dass Ausbildungsbetriebe selbst entscheiden, ob Sie für eine Ausbildung infrage kommen, weshalb ein höherer Schulabschluss nützlich sein kann. Gleichzeitig wird Wert auf Fächer wie Mathe, Deutsch und aufgrund internationaler Tätigkeiten auch Englisch gelegt.