Wer sich ein neues Handy zulegen möchte, muss nicht unbedingt den vollen Preis zahlen. Teilweise gibt es Schnäppchen im Internet, bei denen die meist originalverpackten und unbenutzten Handys deutlich günstiger sind als regulär. Doch wie kann so was seriös sein? Ganz einfach: durch die Differenzbesteuerung.
Differenzbesteuerung Handy nach § 25a UStG
Durch die Differenzbesteuerung müssen Käufer weniger Mehrwertsteuer zahlen, wenn gewisse Voraussetzungen erfüllt sind und Verkäufer die Differenzbesteuerung anwenden. Geregelt sind die Voraussetzungen in § 25a UStG (Umsatzsteuergesetz).
Definition der Differenzbesteuerung bei Handys
Um zu erläutern, wie die Differenzbesteuerung funktioniert, bieten wir nachfolgend ein kleines Beispiel.
Volle Mehrwertsteuer:
- Einkaufspreis: 100 Euro
- Anschließender Verkauf an Privatpersonen: 200 Euro
- Mehrwertsteuer: Auf den vollen Betrag von 200 Euro müssen 19 Prozent Umsatzsteuer erhoben werden (38 Euro). Der Gesamt-Brutto-Betrag auf der Rechnung liegt bei 238 Euro.
Differenzbesteuerung:
- Einkaufspreis: 100 Euro
- Anschließender Verkauf an Privatpersonen: 200 Euro
- Mehrwertsteuer: Bei der Differenzbesteuerung wird nur auf die Differenz von 100 bis 200 Euro (also genau 100 Euro Differenz) Mehrwertsteuer fällig (19 Euro). Der Gesamt-Brutto-Betrag auf der Rechnung liegt bei 219 Euro.
Bei diesem Beispiel kann der Verkäufer das Produkt demnach um 19 Euro günstiger anbieten, wenn er die Differenzbesteuerung wählt.
Bedeutung für Handykäufer und -verkäufer
An sich ist die Differenzbesteuerung demnach eine sehr vorteilhafte Sache, jedoch müssen zur Anwendung auch alle Voraussetzungen erfüllt sein. Das Wichtigste dabei ist, dass der Kauf des Produktes zu Beginn nur von jemandem erfolgen darf, der selbst nicht umsatzsteuerpflichtig ist. Das sind Kleinunternehmer und Privatpersonen.
Außerdem muss es sich um bewegliche körperliche Gegenstände handeln und der Verkäufer muss gewerbsmäßig handeln. Weitere Voraussetzungen und vor allem Abweichungen von der Regel sind in § 25a UStG geregelt.
Differenzbesteuerung iPhone
Nicht nur beim iPhone von Apple, sondern auch bei anderen Smartphones kann es durchaus Probleme mit der Garantie geben. Der Hintergrund ist einfach: Bei der Differenzbesteuerung kaufen Händler die Produkte weltweit ein.
Es kann sich also auch um ein differenzbesteuertes iPhone von einem Nicht-EU-Land handeln, bei dem es eventuell Probleme mit der Garantie geben kann. Apple beschränkt die Garantie zwar nicht offiziell, sagt aber, dass es Beschränkungen geben könnte.
Gleiches gilt für andere Hersteller, wie Samsung, bei der die Garantie unter Umständen eingeschränkt werden kann.
Differenzbesteuerung bei Handykäufen
Sie möchten wissen, wie die Differenzbesteuerung bei Smartphones aussieht und ob es Unterschiede zwischen Neugeräten oder gebrauchten Handys gibt? Das und mehr lesen Sie hier.
Berechnung der Umsatzsteuer bei gebrauchten Handys
Üblicherweise gilt die Differenzbesteuerung nur für gebrauchte Ware, also demnach auch für gebrauchte Handys. Oft kommt die Differenzbesteuerung bei eBay und Co. fürs Handy aber auch für Neugeräte zum Einsatz.
Berechnung der Umsatzsteuer bei Neuhandys
Die Differenzbesteuerung für Neuware ist meist nicht möglich, aber es gibt bei Handys durchaus Möglichkeiten. Der Hintergrund ist der, dass Käufer von einer Privatperson oder einem Kleinunternehmen das Handy neu kaufen und beim Verkauf die Differenzbesteuerung auch auf diese Neuware anwenden dürfen.
Möglichkeiten zur Erstattung der Vorsteuer
Die Mehrwertsteuer wird bei Anwendung der Differenzbesteuerung nicht gesondert auf der Rechnung notiert, dadurch können Sie unter Umständen keine Vorsteuer erstatten lassen. Eventuell kann es für Firmen daher günstiger sein, das Smartphone mit der ganzen Mehrwertsteuer zu erwerben und dann wieder die Erstattung zu erhalten.
Fazit – Differenzbesteuerung für Handys
Nicht immer ist die Differenzbesteuerung für Käufer oder Verkäufer die beste Wahl. Gerade Unternehmen sollten abwägen (in Bezug auf die Vorsteuer-Erstattung), ob es sinnvoll ist, mit oder ohne Mehrwertsteuer einzukaufen.
Für Käufer wiederum kann die Differenzbesteuerung eine gute Möglichkeit sein, ein neuwertiges Handy preiswerter zu erhalten. Zu beachten ist hier aber lediglich, dass die Geräte auch aus Nicht-EU-Ländern stammen können und daher bei der Differenzbesteuerung beim Handy Garantie-Probleme auftreten könnten.
FAQ – Differenzbesteuerung Handy
Was ist die Differenzbesteuerung bei Handys?
Durch die Differenzbesteuerung wird für einen Käufer nicht die volle Mehrwertsteuer fällig, sondern nur die Steuer auf die Differenz zwischen Einkaufs- und Wiederverkaufsbetrag.
Wie sieht die Differenzbesteuerung bei einem iPhone aus?
Die Differenzbesteuerung beim iPhone gestaltet sich wie bei allen anderen Geräten auch, jedoch kann es sein, dass Hersteller wie Apple oder auch Samsung die Garantie einschränken, wenn das Gerät aus einem Nicht-EU-Land stammt.
Wie berechnet sich die Umsatzsteuer bei einem Handykauf?
Beim Handykauf müssen Privatpersonen üblicherweise 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen (zum Beispiel auf den Betrag von 500 Euro, was 95 Euro wären, sodass der Gesamtbetrag dann 595 Euro sind). Durch die Differenzbesteuerung wird aber nur die Mehrwertsteuer auf den Betrag fällig, der als Differenz zwischen Einkauf und Verkauf vorhanden ist. Hat der Händler das Gerät für 400 Euro gekauft und will es für 500 Euro weiterverkaufen, dann werden die 19 Prozent Mehrwertsteuer nicht auf die vollen 500 Euro fällig, sondern nur auf die 100 Euro Differenz (19 Euro, Gesamtbetrag also 519 Euro).
Wer muss beim Verkauf eines gebrauchten Handys die Umsatzsteuer zahlen?
Die Umsatzsteuer zahlt der Käufer des Handys, aber je nach Situation und ob der Verkäufer die Differenzbesteuerung anwenden kann, könnte die Mehrwertsteuer geringer ausfallen als üblich.
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