Was ist das erwerbswirtschaftliche Prinzip?
Das erwerbswirtschaftliche Prinzip wird auch Gewinnmaximierung oder Gewinnstreben genannt und definiert die Unternehmung. Das Ziel des erwerbswirtschaftlichen Prinzips ist es, maximalen Gewinn zu generieren und gleichzeitig auch Verluste zu reduzieren (was wiederum in einer Erhöhung des Gewinns mündet). Es gibt eine klare Abgrenzung zum Betrieb, da langfristig maximaler Gewinn generiert werden soll.
Die Entstehung und Entwicklung
Erich Gutenberg hat in seiner Habilitationsschrift die Theorie der Unternehmung aufgestellt und damit erstmals das erwerbswirtschaftliche Prinzip eingebracht. Es handelte sich um eine Zwischenprüfungsarbeit, die 1987 auf neun Seiten den Titel „Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie trug“.
Zu dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip gehören verschiedene Ausprägungen, die allesamt auf die Maximierung des Gewinns ausgelegt sind:
- Angemessenheitsprinzip: Bei diesem Prinzip geht es darum, dass das eigene Kapital angemessen verzinst wird, was wiederum zu höherem Gewinn für das Unternehmen führt.
- Minimierung der Verluste: Dieses Prinzip ist einfach und bedeutet schlichtweg, dass weniger Verlust automatisch zu mehr Gewinn führt.
- Maximierung des Marktanteils: Zum erwerbswirtschaftlichen Prinzip gehört es auch, nach mehr Marktanteilen zu streben, was wiederum als Basis für mehr Gewinne gilt.
- Maximierung der Rentabilität: Bei dieser Ausprägung wird die Rentabilität erhöht, beispielsweise von einer Investition, was ebenfalls zu höheren Gewinnen führt.
Warum ist das erwerbswirtschaftliche Prinzip wichtig?
Wann immer unternehmerische Entscheidungen getroffen werden, kann das erwerbswirtschaftliche Prinzip als Orientierung dienen. Es ist ein sogenannter systembezogener Tatbestand der Betriebswirtschaft.
Wann immer Entscheidungen anstehen, orientiert man sich nach diesem Prinzip am Gewinn-Faktor. Dabei werden zwei Ziele miteinander kombiniert:
- maximaler Gewinn
- angemessener Gewinn
Alle Unternehmen in einem marktwissenschaftlichen System sollten demzufolge dieses erwerbswirtschaftliche Prinzip mitsamt beider Ziele verfolgen.
Erwerbswirtschaftliche Prinzip: Ein Beispiel aus der Praxis
Für jede Ausprägung des erwerbswirtschaftlichen Prinzips gibt es mögliche Beispiele. Wir widmen uns nachfolgend einerseits der Verlustminimierung sowie der Maximierung des Marktanteils.
Beispiel für die Verlustminimierung:
Sie sind Geschäftsführer einer GmbH und bieten verschiedene Gartenarbeiten an. Im neuen Geschäftsjahr sollen nun Verluste reduziert werden, um den Gewinn damit zu erhöhen. Das könnte zum Beispiel eine bessere Ausnutzung von Rohstoffen oder anderen Ressourcen sein, was wiederum die Verluste senkt und Gewinne erhöht.
Beispiel für die Maximierung des Marktanteils:
Wenn der Marktanteil vom besagten Gartenunternehmen von beispielsweise zehn Prozent auf 20 Prozent gesteigert werden kann, dann hat das in der Regel eine höhere Auftragsanzahl zur Folge. Das wiederum bedeutet mehr Gewinne. Ein höherer Marktanteil kann auch genutzt werden, um die Preise zu erhöhen und bei gleicher Auftragslage höhere Gewinne zu generieren.
Fazit – erwerbswirtschaftliches Prinzip
Wenn Unternehmen nach dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip agieren, dann bedeutet es, dass sie maximalen und angemessenen Gewinn anstreben. Es gibt verschiedene Ausprägungen des Prinzips und damit auch Möglichkeiten der Umsetzung, beispielsweise durch die Minimierung von Verlusten oder die Maximierung des Marktanteils und der Rentabilität.
FAQ – erwerbswirtschaftliches Prinzip
Was ist ein erwerbswirtschaftliches Prinzip?
Das erwerbswirtschaftliche Prinzip gibt an, dass Unternehmen angemessenen und maximalen Gewinn erzielen möchten. Das gelingt durch das Angemessenheitsprinzip, die Minimierung von Verlusten und die Maximierung der Rentabilität sowie der Marktanteile des Unternehmens.
Welche Ziele haben erwerbswirtschaftliche Unternehmen?
Das Ziel von erwerbswirtschaftlichen Unternehmen ist die Maximierung von Gewinnen. Die Gewinne sollten nach diesem Prinzip außerdem angemessen sein.
Wann wurde das erwerbswirtschaftliche Prinzip entwickelt?
Entwickelt wurde das erwerbswirtschaftliche Prinzip von Erich Gutenberg. Er hatte die These des Prinzips 1987 in einer Zwischenprüfung mit dem Titel „Die Unternehmung als Gegenstand betriebswirtschaftlicher Theorie trug“ aufgestellt.